23. November 2025 – 22. März 2026
Museum Malerkolonie
Im Jahr 1889 gründeten Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende die Künstlerkolonie Worpswede, die zu den bekanntesten in Deutschland zählt. Die zeitlosen Darstellungen der Wolken-, Moor- und Birkenlandschaften sowie die Porträts ihrer Bewohner zählen bis heute zu einem Mythos des 20. Jahrhunderts. Vor allem Paula Modersohn-Becker, Ehefrau von Otto Modersohn, regte mit ihrer verflochtenen Geschichte von Malerei, Dichtung, Liebe, Sehnsucht und Leid zahlreiche Autoren zu einer unüberschaubaren Fülle an Publikationen und Filmen über die Künstler und Künstlerinnen im Teufelsmoor an.
Von einer Worpsweder Schule war erstmals die Rede, als Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Hans am Ende, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler Ende 1895 in der Bremer Kunsthalle ausstellten und kurz darauf im Münchner Glaspalast ihren erfolgreichen Durchbruch feierten. Schon bald sollte sich Worpswede als regelrechter Künstlermagnet etablieren. Regelmäßig fanden insbesondere in Vogelers „Barkenhoff“ Künstlertreffen und Feste statt. 1899 zerfiel die Künstlergemeinschaft und nach 1902 gab es keine gemeinsamen Ausstellungen mehr.
Da Frauen der Zugang zu öffentlichen Akademien verwehrt war, gingen zahlreiche Malerinnen in Privatschulen, so auch nach Worpswede. Neben dem Einfluss der männlichen Künstlerkollegen ist die Nähe der Künstlerinnen zu Paula Becker-Modersohn nicht zu unterschätzen. Wie Paula blieben viele der Malerinnen und ihr Werk zu ihren Lebzeiten im Schatten der männlichen Künstler, deren Ehefrauen sie häufig waren, zurück. Paulas charakteristische künstlerische Qualitäten fanden erst nach ihrem tragischen Tod eine derart breite Anerkennung, dass viele Maler und Malerinnen späterer Generationen, wie zum Beispiel Lisel Oppel, nach Worpswede kamen.
Die aktuelle Ausstellung zeichnet anhand von rund 50 Werken von 12 Künstlern aus privaten und öffentlichen Sammlungen das facettenreiche Bild der Künstlerkolonie Worpswede nach.
Otto Modersohn, Moordamm, 1904, Öl/Lw., Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel
Hans am Ende, Birke im Sommer, Öl/Lw., Privatsammlung
Heinrich Vogeler, Im Frühling, 1903, Öl/Holz, Heinrich Vogeler-Stiftung Haus im Schluh, Worpswede
Christian Ludwig Bokelmann, Spielende Moorbauernkinder, um 1890, Öl/Leinwand, Lilienthaler Kunststiftung
Paula Modersohn-Becker, Elsbeth mit Glaskugel, um 1902, Öltempera/Leinwand, Paula Modersohn-Becker-Stiftung, Bremen
Kontakt
MUSEUM KRONBERGER MALERKOLONIE
06173 92 94 90
info (at) kronberger-malerkolonie.com
ÖFFNUNGSZEITEN MUSEUM
Mittwoch:
15:00 – 18:00 Uhr
Samstag:
12:00 – 18:00 Uhr
Sonn- und Feiertage:
11:00 – 18:00 Uhr
ADRESSE
Villa Winter
Heinrich-Winter-Str. 4a
61476 Kronberg im Taunus